Im Gespräch mit den Machern von Standpunkt.Wirtschaft

Oliver Schubotz und Boris Hanuschke von der Marktbande über ihre Vision eines unabhängigen digitalen Wirtschaftsmagazins für den Südwesten

Die Entstehung

Herr Schubotz, Herr Hanuschke – Sie haben mit Standpunkt.Wirtschaft ein neues digitales Wirtschaftsmagazin für die Region Bodensee und Schwarzwald ins Leben gerufen. Wie kam es zu dieser Idee?

Oliver Schubotz: Die Idee ist tatsächlich aus unserer täglichen Arbeit mit mittelständischen Unternehmen heraus entstanden. Wir erleben als Marktbande täglich, wie Unternehmer mit enormen Herausforderungen kämpfen – Fachkräftemangel, Transformation, Bürokratie, disruptive Geschäftsmodelle. Gleichzeitig sehen wir, dass die bestehenden Kommunikationskanäle oft nicht das abbilden, was diese Unternehmen wirklich bewegt. Es gibt die klassischen Wirtschaftsmagazine, die eher überregional und allgemein berichten, und es gibt die Publikationen von Kammern und Verbänden, die wichtige Arbeit leisten, aber naturgemäß eine andere Perspektive einnehmen. Wir haben eine Lücke erkannt: Es fehlte eine Plattform, die authentisch von Unternehmern für Unternehmer berichtet – praxisnah, unabhängig und mit regionalem Fokus.

Boris Hanuschke: Und aus digitaler Sicht war für uns klar: Wenn wir so etwas machen, dann muss es zeitgemäß sein. Digital first, responsiv, schnell verfügbar. Unternehmer haben heute nicht die Zeit, auf die nächste Printausgabe zu warten. Sie brauchen Informationen, Inspiration und Austausch genau dann, wenn sie relevant sind.

War es ein konkreter Auslöser, oder hat sich das über längere Zeit entwickelt?

Oliver Schubotz: Beides, würde ich sagen. Die grundsätzliche Überlegung schwelte schon länger. Aber der konkrete Impuls kam tatsächlich während eines Projekts, bei dem wir einen Kunden in der Neuausrichtung seines Geschäftsmodells begleitet haben. Dieser Unternehmer erzählte uns, dass er sich oft allein fühlt mit seinen Herausforderungen. Er wünschte sich mehr Austausch auf Augenhöhe, mehr Einblicke, wie andere Unternehmen mit ähnlichen Situationen umgehen – ohne Beschönigung, ohne politischen Filter. Da wurde uns klar: Genau das können wir leisten. Wir kennen die Unternehmen, wir haben das Netzwerk, wir verstehen die Themen – und mit unserem Know-how in Marketing, Vertrieb und Business Development können wir diese Geschichten auch professionell aufbereiten und kommunizieren.

Die Vision

Was ist Ihr zentrales Anliegen mit Standpunkt.Wirtschaft? Was möchten Sie erreichen?

Oliver Schubotz: Unser Anliegen ist es, eine ehrliche, unabhängige Stimme der regionalen Wirtschaft zu sein. Wir wollen zeigen, was Unternehmen wirklich bewegt, welche Lösungen sie finden, wo sie scheitern und wo sie erfolgreich sind. Es geht uns nicht darum, schöne Fassaden zu präsentieren, sondern echte Einblicke zu geben. Wir wollen eine Plattform schaffen, auf der sich Unternehmer wiederfinden, voneinander lernen können und die Mut macht, auch schwierige Themen anzupacken.

Boris Hanuschke: Für mich ist ein wichtiger Aspekt auch die Demokratisierung von Wirtschaftskommunikation. Nicht nur die großen Player sollen sichtbar sein, sondern gerade auch kleinere und mittlere Unternehmen, die oft das Rückgrat unserer regionalen Wirtschaft bilden. Mit digitalen Formaten können wir das sehr viel effizienter und kostengünstiger umsetzen als klassische Medien.

An wen richtet sich Standpunkt.Wirtschaft konkret?

Oliver Schubotz: Primär an Unternehmer und Entscheider in mittelständischen Unternehmen in der Region Südwest – Bodensee, Schwarzwald, angrenzende Gebiete. Das können Geschäftsführer sein, Vertriebsleiter, Marketingverantwortliche, Personalentwickler. Aber auch Gründer, Nachfolger, die vor der Übernahme eines Familienunternehmens stehen, oder einfach Menschen, die sich für regionale Wirtschaftsthemen interessieren. Uns ist wichtig, dass wir Themen behandeln, die echte Relevanz haben – keine Worthülsen, sondern konkrete Herausforderungen und Lösungsansätze.

Was unterscheidet Sie von anderen Wirtschaftsformaten – seien es IHK-Magazine oder überregionale Wirtschaftsmedien?

Oliver Schubotz: Lassen Sie mich voranstellen: Wir haben großen Respekt vor der Arbeit der Kammern, Verbände und etablierter Medien. Sie erfüllen wichtige Funktionen und haben durchaus ihre Berechtigung. IHK-Magazine sind oft exzellent recherchiert und bieten wichtige Informationen zu Standortthemen, Wirtschaftspolitik und Services. Überregionale Wirtschaftsmagazine liefern den großen Überblick, die Analyse globaler Trends.

Boris Hanuschke: Unser Ansatz ist bewusst anders positioniert. Wir sind unabhängig – weder an eine Institution gebunden noch an Werbekunden. Wir sind selbst Unternehmer und verstehen die Perspektive von innen heraus. Und wir denken digital first: kurze Produktionszyklen, interaktive Formate, direkter Austausch. Unsere Themen entstehen nicht aus Gremien oder redaktionellen Konferenzen, sondern aus dem echten Bedarf der Unternehmen, mit denen wir täglich arbeiten.

Oliver Schubotz: Genau. Und wir setzen auf Formate, die echten Mehrwert bieten: ausführliche Unternehmensportraits, Interviews mit Machern statt mit Funktionsträgern, Deep Dives in spezifische Branchen- oder Managementthemen. Wir wollen Geschichten erzählen, die inspirieren und gleichzeitig konkrete Handlungsempfehlungen liefern.

Die Macher: Warum die Marktbande?

Sie haben die Marktbande erwähnt. Was qualifiziert Sie besonders für dieses Projekt?

Oliver Schubotz: Als Marktbande arbeiten wir seit Jahren an der Schnittstelle zwischen Marketing, Vertrieb und strategischer Geschäftsentwicklung. Wir begleiten Unternehmen dabei, neue Märkte zu erschließen, Geschäftsmodelle anzupassen, Vertriebsprozesse zu optimieren. Das heißt: Wir sind tief drin in den Themen, die Unternehmen heute beschäftigen. Wir kennen die Pain Points aus erster Hand – nicht aus der Theorie, sondern aus der täglichen Praxis. Diese Nähe zum Markt, diese operative Erfahrung fließt direkt in Standpunkt.Wirtschaft ein.

Boris Hanuschke: Hinzu kommt unsere Kompetenz in digitaler Kommunikation und Online-Marketing. Wir wissen, wie man Inhalte so aufbereitet, dass sie nicht nur informativ sind, sondern auch gefunden werden, geteilt werden, Wirkung entfalten. SEO, Content-Strategie, User Experience – das sind keine Fremdworte für uns, sondern Tools, die wir täglich einsetzen. Und das macht einen großen Unterschied, wenn man ein digitales Magazin aufbaut.

Sie betonen oft „unternehmerisches Denken“ und „Pragmatismus“ als Ihre Kernwerte. Wie spiegelt sich das in Standpunkt.Wirtschaft wider?

Oliver Schubotz: Unternehmerisches Denken bedeutet für uns: lösungsorientiert, ergebnisorientiert, kosteneffizient. Wir fragen immer: Was bringt es dem Leser? Welchen konkreten Nutzen stiften wir? Ein schön geschriebener Artikel, der niemanden weiterbringt, interessiert uns nicht. Pragmatismus heißt: Wir verzichten auf akademisches Blabla und konzentrieren uns auf das, was funktioniert. Wenn ein Unternehmen eine clevere Vertriebsstrategie entwickelt hat, wollen wir wissen: Wie genau? Welche Schritte? Was hat nicht funktioniert? Was würden sie heute anders machen?

Boris Hanuschke: Und wir setzen das auch in der Produktion um. Wir arbeiten mit effizienten Prozessen, nutzen moderne Tools, halten die Kosten im Griff. Das ermöglicht es uns, unabhängig zu bleiben und trotzdem professionelle Qualität zu liefern. Wir müssen uns nicht nach Werbekunden richten oder bestimmte Narrative bedienen. Das ist ein Luxus, den wir bewusst pflegen.

Welche Rolle spielt Ihr Netzwerk?

Oliver Schubotz: Eine zentrale. Durch unsere Arbeit mit Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Größen, durch unsere Mitgliedschaft im BVMW, durch Partnerschaften mit anderen Beratern und Agenturen haben wir Zugang zu spannenden Gesprächspartnern, zu Experten, zu Unternehmen mit außergewöhnlichen Geschichten. Das ist ein enormer Vorteil. Wir müssen nicht kalt akquirieren, sondern können auf Vertrauen und bestehende Beziehungen aufbauen. Gleichzeitig öffnet uns das Magazin neue Türen – es ist eine Win-win-Situation.

Sie arbeiten im Team: Oliver, Sie sind eher auf der Business-Development- und Vertriebsseite, Boris auf der digitalen und technischen Seite. Wie ergänzen Sie sich bei Standpunkt.Wirtschaft?

Oliver Schubotz: Perfekt, würde ich sagen. (lacht) Im Ernst: Meine Stärke liegt in der Identifikation relevanter Themen, im Zugang zu Unternehmen, in der strategischen Ausrichtung. Ich führe die Interviews, entwickle die Content-Strategie, kümmere mich um Partnerschaften. Boris sorgt dafür, dass das Ganze technisch läuft, dass die Inhalte richtig ausgespielt werden, dass wir gefunden werden.

Boris Hanuschke: Genau. Ich konzentriere mich auf die digitale Infrastruktur, auf Performance, auf Reichweite. Ich stelle sicher, dass unsere Inhalte nicht nur gut sind, sondern auch gesehen werden. Und ich bringe meine Perspektive ein, wenn es um Themen wie Digitalisierung, Online-Marketing, E-Commerce geht. Wir haben klare Rollen, aber arbeiten eng zusammen. Jede Content-Idee durchläuft beide Filter: Ist es relevant? Und: Können wir es digital stark umsetzen?Die Inhalte und Formate

Welche Themen werden Sie auf Standpunkt.Wirtschaft behandeln?

Oliver Schubotz: Wir orientieren uns klar an den Herausforderungen und Chancen, die mittelständische Unternehmen aktuell bewegen. Fachkräftemangel ist ein Dauerbrenner – aber wir wollen nicht zum hundertsten Mal das Problem beschreiben, sondern zeigen, wie Unternehmen kreativ damit umgehen. Digitalisierung und KI – nicht als Buzzwords, sondern als echte Werkzeuge für den Mittelstand. Vertriebsoptimierung, neue Geschäftsmodelle, Nachfolgeregelungen, strategische Partnerschaften. Und natürlich regionale Wirtschaftsentwicklung: Welche Branchen prägen unsere Region? Wo liegen Potenziale? Wo gibt es Handlungsbedarf?

Boris Hanuschke: Uns ist wichtig, dass wir auch Themen aufgreifen, die vielleicht nicht sexy klingen, aber enorm wichtig sind. Etwa: Wie optimiere ich meinen Online-Auftritt? Wie nutze ich LinkedIn für B2B-Marketing? Wie baue ich eine funktionierende Marketingautomation auf? Das sind Fragen, die viele mittelständische Unternehmen beschäftigen, zu denen es aber oft nur oberflächliche Ratgeber gibt. Wir wollen in die Tiefe gehen.

Sie haben Formate erwähnt. Welche konkreten Formate wird es geben?

Oliver Schubotz: Wir haben drei zentrale Formate definiert. Erstens: Unternehmensportraits. Wir stellen Unternehmen aus der Region vor – nicht als PR-Texte, sondern als echte Einblicke. Was macht das Unternehmen? Was ist seine Geschichte? Welche Herausforderungen musste es meistern? Was sind die Pläne für die Zukunft? Diese Portraits folgen einer klaren Struktur, sind aber individuell auf jedes Unternehmen zugeschnitten.

Zweitens: Interviews mit Machern. Wir sprechen mit Geschäftsführern, Gründern, Vertriebs- oder Marketingleitern über ihre Arbeit, ihre Entscheidungen, ihre Learnings. Das sind keine Hochglanz-Interviews, sondern ehrliche Gespräche auf Augenhöhe.

Drittens: Themen-Deep-Dives. Wir greifen ein spezifisches Thema auf – sagen wir: Employer Branding im Handwerk – und beleuchten es aus verschiedenen Perspektiven. Mit Expertenmeinungen, Praxisbeispielen, konkreten Handlungsempfehlungen.

Boris Hanuschke: Und perspektivisch denken wir auch über Formate wie Webinare, Podcasts oder Video-Interviews nach. Das Medium Internet gibt uns ja alle Freiheiten. Aber wir fangen fokussiert an – lieber wenige Formate richtig gut als viele halbherzig.

Wie wählen Sie Ihre Gesprächspartner und Themen aus?

Oliver Schubotz: Wir haben klare Kriterien. Erstens: Relevanz. Ist das Thema oder das Unternehmen relevant für unsere Zielgruppe? Zweitens: Authentizität. Wollen die Gesprächspartner wirklich etwas erzählen, oder geht es nur um Selbstdarstellung? Wir suchen Menschen, die bereit sind, auch über Schwierigkeiten zu sprechen, über Fehler, über Umwege. Drittens: Vielfalt. Wir wollen verschiedene Branchen abbilden, verschiedene Unternehmensgrößen, verschiedene Perspektiven – von der etablierten Firma bis zum Start-up, vom produzierenden Gewerbe bis zur Dienstleistung.

Boris Hanuschke: Und wir hören auf unsere Community. Wenn Leser uns signalisieren: „Dieses Thema würde uns interessieren“ oder „Könntet ihr mal mit Unternehmen aus der Branche X sprechen?“, dann nehmen wir das sehr ernst. Wir machen das Magazin ja nicht für uns, sondern für die Leser.

Die größeren Ziele

Sie haben vorhin von einer „Lücke“ gesprochen. Welchen Impact erhoffen Sie sich konkret?

Oliver Schubotz: Ich würde mir wünschen, dass Standpunkt.Wirtschaft zu einer Art Anlaufstelle wird – einem Ort, an dem Unternehmer und Entscheider regelmäßig vorbeischauen, weil sie wissen: Hier finde ich relevante Inhalte, hier bekomme ich Inspiration, hier kann ich mich austauschen. Wenn wir es schaffen, dass sich Unternehmer weniger allein fühlen mit ihren Herausforderungen, dass sie konkrete Impulse mitnehmen, vielleicht sogar Kontakte knüpfen – dann haben wir gewonnen.

Boris Hanuschke: Langfristig sehe ich Standpunkt.Wirtschaft auch als Brückenbauer. Zwischen Unternehmen untereinander, aber auch zwischen Wirtschaft und anderen Bereichen – etwa Bildung, Wissenschaft, vielleicht auch Politik. Nicht im Sinne von Lobbyarbeit, sondern im Sinne von Austausch, von gegenseitigem Verständnis. Die regionalen Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam lösen.

Sehen Sie sich auch als eine Art Vermittler zwischen unternehmerischer Realität und Entscheidungsträgern?

Oliver Schubotz: Absolut. Wir berichten ja nicht abstrakt, sondern konkret aus der Praxis. Wenn ein Unternehmen sagt: „Diese Regulierung macht uns das Leben schwer“ oder „Diese Förderung hat uns enorm geholfen“ – dann ist das wertvolles Feedback, das auch Entscheidungsträger lesen sollten. Wir erheben nicht den Zeigefinger, wir wollen keine politische Agenda verfolgen. Aber wir wollen die Stimme der Unternehmen hörbar machen. Und wenn das dazu führt, dass manche Entscheidungen besser informiert getroffen werden – umso besser.

Wo sehen Sie Standpunkt.Wirtschaft in drei Jahren?

Oliver Schubotz: In drei Jahren sollte Standpunkt.Wirtschaft eine feste Größe in der regionalen Wirtschaftskommunikation sein. Wir sollten eine Community haben, die aktiv ist, die sich beteiligt, die das Magazin mitgestaltet. Wir sollten auf ein Archiv von mehreren Hundert Unternehmensportraits und Interviews zurückblicken können – ein echtes Who’s who der regionalen Wirtschaft. Und wir sollten zu einem Ansprechpartner geworden sein, wenn es darum geht, wirtschaftliche Entwicklungen in der Region einzuordnen.

Boris Hanuschke: Technisch wünsche ich mir, dass wir dann auch in Sachen Reichweite und Interaktion einen großen Schritt gemacht haben. Newsletter mit mehreren Tausend Abonnenten, starke Social-Media-Präsenz, vielleicht ein monatliches Webinar oder ein jährliches Event, bei dem sich die Community trifft. Und dass wir auch überregional als Best Practice wahrgenommen werden – als Beispiel dafür, wie man mit überschaubaren Ressourcen professionelle Wirtschaftskommunikation machen kann.

Herausforderungen und Learnings

Was sind die größten Herausforderungen bei so einem Projekt?

Oliver Schubotz: Zeit ist definitiv ein Thema. Wir machen das ja parallel zu unserem operativen Geschäft mit der Marktbande. Das heißt: Wir müssen Prioritäten setzen, effizient arbeiten, Prozesse klar strukturieren. Eine weitere Herausforderung ist die Balance zwischen Unabhängigkeit und wirtschaftlicher Tragfähigkeit. Wir wollen unabhängig bleiben, aber natürlich muss sich auch ein digitales Magazin irgendwann tragen. Da suchen wir nach Modellen, die das ermöglichen – etwa über Partnerschaften, über Premium-Content oder über Events.

Boris Hanuschke: Technisch ist die Herausforderung, eine Plattform zu schaffen, die einfach zu bedienen ist, schnell lädt, gut aussieht und gleichzeitig alle Funktionen bietet, die wir brauchen. Und dann natürlich Reichweite aufbauen – das geht nicht über Nacht. Wir müssen geduldig sein, kontinuierlich guten Content liefern, SEO optimieren, Netzwerke aktivieren. Das ist Arbeit, die sich erst mittelfristig auszahlt.

Welche wichtigen Erkenntnisse haben Sie in der Aufbauphase gewonnen?

Oliver Schubotz: Eine zentrale Erkenntnis: Authentizität schlägt Perfektion. Wir haben anfangs viel Zeit damit verbracht, alles bis ins letzte Detail zu planen. Irgendwann haben wir gemerkt: Wir müssen einfach anfangen, es raus bringen, Feedback einholen, adjustieren. Die besten Learnings kommen aus der Praxis. Und die Gesprächspartner schätzen unsere Offenheit – gerade weil wir nicht auftreten wie ein etabliertes Hochglanzmagazin, sondern als Menschen, die etwas bewegen wollen.

Boris Hanuschke: Für mich war die wichtigste Erkenntnis: Keep it simple. Es gibt so viele technische Möglichkeiten, so viele Tools, so viele Features, die man einbauen könnte. Aber am Ende zählt: Funktioniert es? Ist es für den Nutzer einfach? Bringt es Mehrwert? Wir haben uns bewusst für eine schlanke, fokussierte Plattform entschieden – und das war goldrichtig.

Wie wichtig ist Ihnen Authentizität in Zeiten von überinszenierten Formaten?

Oliver Schubotz: Enorm wichtig. Gerade weil so viel inszeniert ist, sehnen sich Menschen nach Echtheit. Sie wollen wissen, wie es wirklich ist, ein Unternehmen zu führen. Nicht die geschönte LinkedIn-Version, sondern die Realität – mit allen Höhen und Tiefen. Wir versuchen, diese Authentizität in jedem Interview, in jedem Portrait zu transportieren. Das bedeutet auch: Wir stellen kritische Fragen. Wir fragen nach Fehlern, nach Zweifeln, nach Situationen, in denen es knapp war. Und bislang haben wir die Erfahrung gemacht: Die allermeisten Unternehmer schätzen das. Sie sind froh, endlich ehrlich sprechen zu können.

Effizienz und Messbarkeit

Sie betonen als Marktbande immer wieder „messbar“ und „kostenoptimiert“. Wie messen Sie den Erfolg von Standpunkt.Wirtschaft?

Boris Hanuschke: Wir haben klassische KPIs definiert: Seitenaufrufe, Verweildauer, Newsletter-Abonnenten, Social-Media-Interaktionen. Das sind die harten Zahlen, die uns zeigen, ob wir Reichweite aufbauen. Aber mindestens genauso wichtig sind uns qualitative Indikatoren: Feedback von Lesern, Anfragen von Unternehmen, die sich porträtieren lassen wollen, Vernetzungen, die durch das Magazin entstehen. Wenn uns ein Leser schreibt: „Dieser Artikel hat mir konkret geholfen“ – dann ist das für uns ein riesiger Erfolg.

Oliver Schubotz: Und wir tracken natürlich auch Business-Effekte für die Marktbande. Führt Standpunkt.Wirtschaft zu Anfragen? Entstehen neue Geschäftsbeziehungen? Das ist keine Selbstzweck-Plattform, sondern ein integraler Bestandteil unserer unternehmerischen Aktivität. Solange das Verhältnis von Aufwand und Nutzen stimmt, investieren wir weiter.

Der Aufruf

Was möchten Sie Unternehmern und Entscheidern in der Region mit auf den Weg geben?

Oliver Schubotz: Mein Appell wäre: Nutzen Sie Plattformen wie Standpunkt.Wirtschaft aktiv. Lesen Sie nicht nur, sondern beteiligen Sie sich. Teilen Sie Ihre Erfahrungen. Sprechen Sie über Ihre Herausforderungen und Lösungen. Je mehr wir voneinander lernen, desto stärker wird die gesamte Region. Und lassen Sie sich nicht entmutigen von den vielen negativen Schlagzeilen über die Wirtschaftslage. Ja, die Rahmenbedingungen sind herausfordernd. Aber es gibt auch unglaublich viel Potenzial, wenn man bereit ist, neue Wege zu gehen.

Boris Hanuschke: Und speziell im digitalen Bereich: Trauen Sie sich. Digitalisierung ist kein Hexenwerk. Es gibt heute so viele Möglichkeiten, auch mit überschaubarem Budget professionell aufzutreten, Reichweite zu generieren, Kunden zu gewinnen. Wenn Sie Fragen haben, wenn Sie Austausch suchen – nutzen Sie Angebote wie unser Magazin. Wir freuen uns über jede Anregung, jedes Feedback.

Können sich Unternehmen und Experten bei Ihnen einbringen? Wie können Interessierte Teil von Standpunkt.Wirtschaft werden?

Oliver Schubotz: Auf jeden Fall! Wir sind offen für Themenvorschläge, für Gastbeiträge von Experten, für Interviews. Wenn ein Unternehmen eine spannende Geschichte zu erzählen hat – ob Erfolgsgeschichte oder auch eine Geschichte über Krisen und Wendepunkte –, dann freuen wir uns über Kontaktaufnahme. Wir sind auch offen für Partnerschaften, etwa mit Verbänden, Bildungseinrichtungen, anderen Medien.

Boris Hanuschke: Und wir bauen gerade eine Community-Funktion auf, über die sich Leser direkt austauschen können. Wir wollen, dass Standpunkt.Wirtschaft mehr wird als ein einseitiger Informationskanal – es soll ein lebendiges Netzwerk entstehen.

Was sind die nächsten konkreten Schritte? Worauf dürfen sich die Leser freuen?

Oliver Schubotz: Wir haben eine ganze Reihe spannender Interviews in der Pipeline – von etablierten Familienunternehmen über innovative Start-ups bis hin zu Experten für Spezialthemen wie KI-Integration oder Nachfolgeregelung. Außerdem arbeiten wir an unserem ersten großen Themen-Special zum Fachkräftemangel – mit verschiedenen Perspektiven, von der Handwerkskammer über Bildungsträger bis zu Unternehmen, die kreative Lösungen gefunden haben.

Boris Hanuschke: Und wir launchen in Kürze unseren Newsletter, über den wir die wichtigsten Inhalte, neue Artikel und auch exklusive Insights teilen werden. Es lohnt sich also, regelmäßig vorbeizuschauen und sich zu abonnieren.

Abschluss

Wenn Sie Standpunkt.Wirtschaft in einem Satz zusammenfassen müssten – welcher wäre das?

Oliver Schubotz: Standpunkt.Wirtschaft ist die unabhängige, praxisnahe Stimme der regionalen Wirtschaft – von Unternehmern für Unternehmer.

Boris Hanuschke: Ich würde ergänzen: Digital, direkt, ehrlich – Wirtschaft, wie sie wirklich ist.

Herr Schubotz, Herr Hanuschke, vielen Dank für das offene Gespräch und viel Erfolg mit Standpunkt.Wirtschaft!

Oliver Schubotz: Vielen Dank für das Interesse!

Boris Hanuschke: Danke Ihnen – und an alle Leser: Schauen Sie vorbei auf standpunkt-wirtschaft.de, lassen Sie sich inspirieren und bringen Sie sich ein. Wir freuen uns auf den Austausch!

Kontakt:

Website: www.standpunkt-wirtschaft.de

E-Mail: redaktion@standpunkt-wirtschaft.de

Die Marktbande: www.marktbande.de

Über die Gesprächspartner:

Oliver Schubotz ist Geschäftsführer der Marktbande und spezialisiert auf Business Development, Vertriebsoptimierung und strategische Geschäftsmodellentwicklung. Mit über 20 Jahren Erfahrung im B2B-Bereich begleitet er mittelständische Unternehmen bei der Markterschließung und Vermarktung.

Boris Hanuschke ist Co-Founder der Marktbande mit Schwerpunkt auf Digitalisierung, Online-Marketing und Web-Entwicklung. Er verantwortet die technische Umsetzung digitaler Geschäftsmodelle und die Optimierung von Marketing-Automation-Prozessen.

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